Las Palmas
Eigenthümlich wirkt der erste Eindruck einer Stadt, in welcher man fast nur flache Dächer sieht. Unstreitig ist Las Palmas schöner gebaut als Santa Cruz de Tenerife. Die allerdings noch nicht ganz ausgebaute Kathedrale, das Stadthaus, der grosse bischöfliche Palast, die hübsche Brücke über den Barranco de Guiniguada, der grosse Platz dabei, die freundliche Alameda, das Theater und Kasino-Gebäude, endlich der neue Bazar und die Knabenerziehungs-Anstalt “Colegio de San Agustin” sind Zierden der Stadt.
[…] Die reichen Grundbesitzer und Kaufleute von Las Palmas sind bereit, für ihre Insel und Stadt Opfer zu bringen. Darum werden die Kunststrassen auf Canaria schneller ausgeführt als auf Tenerife; für die Bauten von Molos an der Stadt selbst und am Puerto de la Luz steuern die Einwohner auch bei; Kränzchen und gemeinnützige Gesellschaften bestreben sich, Tüchtiges zu leisten; nicht ohne Opfer hat man z.B. im Jahre 1862 in Las Palmas die erste Industrie und Produkten- Ausstellung des Archipels ins Leben gerufen.
Karl von Fritsch, Reisebilder der Canarischen Inseln (1867)