Viajeros del siglo XIX en Canarias

Fundación Canaria Orotava de Historia de la Ciencia

El Charco Verde

Auf einem der Vorlande befindet sich die einzige noch benutzte Heilquelle Palma’s, der Charco verde. Bei diesem Namen darf man nicht an grüne Umgebung denken, er bezieht sich auf die grünliche Farbe des Wassers in den 2 oder 3 gemauerten Becken, in denen der Brunnen gefasst ist. Das Wassers ist hell und von nicht unangenehmem Geschmack; in kurzen Intervallen entsteigen dem Grunde einzelne grössere Kohlensäure-Blasen. Die Quelle liegt am Meeresniveau und nimmt an den Bewegungen der Ebbe und Fluth Theil. Regellos um den Brunnen vertheilt sind aus rohen Basaltblöcken aufgebaute ungedeckte Zellen, die Kurhäuser; das vornehmste Hotel ist offenbar eine Höhle in der Nähe. Schwer zu unterscheiden sind die von Menschen bewohnten Zellen von denen der Maulthiere; in jeder sind wohl unzweideutige Beweise, dass die Badegäste hier Eier, Patellen (Lapas) und Burgados (Trochus) verspeist haben, dass aber auch Thiere sich da aufgehalten. Dürre Strandpflanzen sind die einzigen Gewächse ringsum, erst in einiger Entfernung stand die schöne rothblüthige Salvia canariensis. Zur Zeit meines Besuches war hier Alles todt und öde, kaum dass eine einsame Möve über unsere Köpfe hinzog; denn auch der Charco verde hat seine Saison, im Juni und Juli, wo wegen der geringen Wildwasserbeimengung die Quelle am stärksten sein soll.

Karl von Fritsch, Reisebilder der Canarischen Inseln (1867)