Viajeros del siglo XIX en Canarias

Fundación Canaria Orotava de Historia de la Ciencia

El cardón

Cardón Cardón Noch mehr gehört der Cardon zu den abentheuerlichsten Formen der Natur. Seine dunkelgrünen Zweige erheben sich, völlig blattlos, alle zugleich aus einer gemeinschaftlichen Wurzel, biegen sich im Halbcirkel über den Boden hin, und steigen dann, in verschiedener Enfertnung vom Anfang, senkrecht herauf, so dafs sie, sagt Viera sehr richtig, dem Baume das Ansehen eines ungeheuren Kronleuchters, mit einer grofsen Menge aufgesteckter und angezündeter Lichte, geben Die einzelnen Aeste haben wohl einen halben Fufs im Umfang und sind Prismen von vier, oder gewöhnlicher, von fünf Seiten. Ihre Kanten sind, der ganzen Länge nach, mit zwei kurzen Stacheln besetzt. Am Ende dieser dicken, eickigen, fleischigen Aeste brechen die scharlachrothen Blüthen hervor, die in der Ferne einer glühenden Kohle ähnlich sind. Höher hinauf zertheilen sich ältere Aeste, und bilden wieder abgesonderte kleinere Kronleuchter auf dem gröfseren. Oder der Baum steht an dem Abhange eines Felsens, an welchem die Aeste in den wunderbarsten Curven herabfallen und sich senkrecht wieder erheben.

Leopold von Buch, Physicalische Beschreibung der Canarischen Inseln (1825)