Viajeros del siglo XIX en Canarias

Fundación Canaria Orotava de Historia de la Ciencia

Tuneras und pitas

Las Palmas, 1909 Las Palmas, 1909 Aus Amerika zurückkehrende Schiffe verbreiteten sehr bald zwei Gewächse, welche jetzt über den ganzen Süden von Europa, einheimisch geworden sind, und die nun wesentlich zur Flora der canarischen Inseln gehören, nämlich Cactus opuntia und Agave americana. Jene, die einen trocknen und dürren Boden vorzüglich zu lieben scheint, wird in den heissen Monaten am Ende des Sommers durch ihre saftige Frucht den Bewohnern der Gegenden, die genöthigt sind, meilenweit her ihr Trinkwasser zu holen, eine grofse Erquickung; daher sind bewohnte Orte jederzeit mit einer grofsen Menge Cactusstauden umgeben. Auch die Agave wird nicht ungern gesehn. Ihre Blätter dienen häufig zur Bedeckung kleiner Hütten, ihre Blüthen warden begierig von Kindern Gegessen und die Fasern der Blätter werden zu mannigfaltigen Geweben verarbeitet. In Gran Canaria, gegen das Innere, sind die Wege zu beiden Seiten mit solchen Pflanzen besetzt, aus deren weit ausgebreiteten Blätterrosen die Blumestiele in langer Reihe, wie Candelaber, hervorsteigen. Viele Bewohner der Höhlenstadt Atalaya, wo zweitausend Menschen in dem Innern der Erde ohne Spur eines Hauses wohnen, sammeln die Blättern und verarbeiten sie zu Matten, zu Gurten und Stricken, welche dann überall über die Inseln verführt werden.

Leopold von Buch, Physicalische Beschreibung der Canarischen Inseln (1825)