Viajeros del siglo XIX en Canarias

Fundación Canaria Orotava de Historia de la Ciencia

Ziegen

Adeje, 1839 Adeje, 1839 Adexe liegt auf Felsen 923 Fufs über dem Meere. Wir stiegen auf sanften Tuffflächen herunter, wo kleine Büsche von Justicia hyssopifolia, von Cistus, von Conyzen, Artemisien, Thymus und Lavendel für die weidenden Ziegen eine reichliche und kräfttige Nahrung sind. Auch stehen kleine wohlgebaute Ziegenmeiereien nicht selten zerstreut. Für uns war die Milch dieser Thiere eben so erquickend, als vortheilhaft und erfreulich. Jede Ziege giebt davon zum Erstaunen viel, täglich 1,5 Quart und wohl mehr, und die Milch ist fett wie Rennthiermilch und ganz fein und rein von Geschmack. Nie würde mach in so köstlicher Milch die mit Recht in nordischen Bergen so wenig geachtete Ziegenmilch wieder erkennen. Auch nähren sie sich dort nicht von Justiciablättern, Cistus und Lavendel. Und wirklich ist auch die Ziege selbst ein ganz anderes Geschöpf. Man möchte sie in ihrer Leichtigkeit und Zierlichkeit mit einer Gazelle vergleichen. Die kurzen und glatten Hörner liegen hinter der Stirne zurück, und das schwarze Haar ist nicht struppig und rauh, sondern glatt und fein, und glänzend wie Ebenholz.

Leopold von Buch, Physicalische Beschreibung der Canarischen Inseln (1825)